27. Januar: Jugendbegegnung des Bundestags
Elf junge Erwachsene sahen in der "Topographie des Terrors" Spuren des Täter-Orts Gestapo-Zentrale und hörten Erinnerungen aus dem Zeitzeugen-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945".
News vom 26.01.2012
Projekttag, 2012 (Foto: CeDiS / FUB)
Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar führt der Deutsche Bundestag alljährlich eine Jugendbegegnung durch. Eine Teilnehmergruppe untersuchte bei einem Workshop die nationalsozialistische Zwangsarbeit. Neben Zeitzeugengesprächen und Besuchen in verschiedenen Erinnerungsorten befassten sich die elf jungen Erwachsenen am 25.1.2012 mit den "Stimmen der Opfer am Ort der Täter": Nach einer Führung über das Gelände der ehemaligen Zentralen von Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt setzten sie sich mit Erinnerungen ehemaliger Zwangsarbeiter auseinander.
In der interaktiven DVD "Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht" arbeiteten sie mit den Erfahrungsberichten der "Ostarbeiterin" Sinaida Baschlai und des italienischen "Militärinternierten" Claudio Sommaruga. Der Workshop endete mit einer angeregten Diskussion über Erfahrungen und Erinnerungen, Opfer-Stimmen und Täter-Orte.
Der Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 ist heute internationaler Holocaust-Gedenktag. Die meisten Auschwitz-Häftlinge erlebten die Befreiung auf den Todesmärschen. In dem kurzen Video "Auschwitz - Befreiung und Todesmarsch" auf der Webseite www.zwangsarbeit-archiv.de erinnern sich eine Zeitzeugin und zwei Zeitzeugen, wie sie die Todesmärsche von Auschwitz nach Westen erlebten und was der 27. Januar als Gedenktag für sie bedeutet.
Der Workshop der Stiftung "Topographie des Terrors" und der Freien Universität Berlin / Center für Digitale Systeme wurde von Bernd Körte-Braun und Cord Pagenstecher geleitet. Bei Interesse können auch Projekttage zum Auschwitz-Prozess und zu anderen Themen angefragt werden.