Interview mit Prof. Dr. Martin Sabrow
In einem neuen Expertengespräch erläutert Prof. Dr. Martin Sabrow die Entwicklung und Bedeutung des "Zeitzeugen"-Begriffs und spricht über den adäquaten Umgang mit Erinnerungsberichten.
News vom 07.08.2013
Als Fachmann für Diktaturforschung, Historiographie- und Erinnerungsgeschichte geht Prof. Martin Sabrow in dem neuen Expertengespräch auf die Entwicklung der Zeitzeugenschaft nach 1945 ein. Er erläutert die "Geburt des Zeitzeugen", die Anfänge der Aufarbeitung, die Veränderungen, die der Eichmann-Prozess bewirkte und die heutige Bedeutung des Begriffs "Zeitzeuge". Neben einem Blick in die Zukunft (was wird sich verändern, wenn es keinen lebenden Zeitzeugen mehr gibt?) berichtet er auch von seinen eigenen Erfahrungen mit Zeitzeugen, dem Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und individuellen Erinnerungsberichten und spricht über den adäquaten Umgang mit eben jenen Quellen.
Zur Person:
Prof. Dr. Martin Sabrow
Martin Sabrow wurde 1954 geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften in Kiel und Marburg. Von 1982 bis 1993 war er Studienrat mit den Fächern Geschichte/Politische Weltkunde und Deutsch in Berlin. 1993 promovierte er an der Universität Freiburg mit einer Studie über politische Attentate in der Weimarer Republik und habilitierte sich 2000 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zur DDR-Geschichtswissenschaft. Im Dezember 2004 wurde er zum Direktor des ZZF und zum Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Potsdam berufen.