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Tschechische Lernumgebung "Nucená práce 1939-1945"

www.nucenaprace.cz

www.nucenaprace.cz

Gemeinsam mit der Freien Universität Berlin hat Živá pamět’ Prag eine Online-Lernumgebung zur Zwangsarbeit für tschechische Schulen entwickelt.

Unter www.nucenaprace.cz stellt Živá paměť Prag gemeinsam mit der Freien Universität Berlin seit 2016 die digitale Lernumgebung "NUCENÁ PRÁCE 1939–1945. Příběhy pamětníků ve výuce" (ZWANGSARBEIT 1939–1945. Zeitzeugeninterviews im Unterricht) bereit.

Der gemeinnützige Verein Živá paměť (Lebendige Erinnerung) in Prag arbeitet im Bereich Geschichte und Erinnerungskultur, insbesondere mit Zeitzeugen-Interviews zum Zweiten Weltkrieg und zur nationalsozialistischen Verfolgung. 2005/2006 beteiligte sich Živá paměť mit der Teilsammlung Tschechien und der Teilsammlung Slowakei an dem Interviewprojekt, das dem Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ zugrunde liegt. Dieses Interviewarchiv ist seit 2017 auch über die tschechische Webseite www.nucenaprace-archiv.cz zugänglich.

Die Lernmaterialien für tschechische Lehrkräfte und Studierende basieren großenteils auf lebensgeschichtlichen Video-Interviews des Online-Archivs. Die ausgewählten Erinnerungsberichte repräsentieren die Hauptgruppen von tschechischen Opfern, von zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern bis zu ehemaligen KZ-Häftlingen. Jedem Interviewfilm sind historische Dokumente, Fotografien und Aufgabenvorschläge zugeordnet. Hintergrundfilm, Fotografien, Archivdokumente, Online-Lexikon und Zeitleiste kontextualisieren die Interviews. Ein umfangreiches Lehrerheft hilft bei der Vorbereitung des Unterrichts.

Zielgruppe der Lernumgebung sind Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassen der Grundschule, Studierende von Mittelschulen und Gymnasien, pädagogischen Schulen und pädagogischen Fakultäten an Universitäten. Die Lernplattform kann dank einer Vielzahl von Themen, die in den Interviews zur Sprache kommen, nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch in anderen Fächern wie Sozialwissenschaften, Literatur, Staatsbürgerkunde und Bildung eingesetzt werden, sowohl im Regelunterricht als auch im Projektunterricht oder in Seminaren. Die Lernenden können die Ergebnisse ihrer Arbeit mit Texten und Bildern unter ihrem Profil speichern, ausdrucken oder präsentieren. Didaktische Kommentare innerhalb der Online-Anwendung und in einem gedruckten Lehrerheft unterstützen die Lehrkräfte bei der Nutzung im Unterricht.

Die Lernanwendung "NUCENÁ PRÁCE 1939–1945" ist erarbeitet worden von Šárka Jarska (Živá paměť Prag), Petr Koura (Pädagogische Fakultät der Karlsuniversität Prag) und Petr Záruba (Filmemacher, Prag). Ilker Egilmez und Rico Simke (Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin) haben Backend und Frontend der technischen Plattform programmiert. Dorothee Wein und Cord Pagenstecher (Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin) wirkten beratend mit und erstellten parallel die deutschsprachige Online-Anwendung "Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939-1945".

Die von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) geförderte Lernumgebung "NUCENÁ PRÁCE 1939–1945. Příběhy pamětníků ve výuce" steht seit Mai 2016 online zur Verfügung. Lehrerfortbildungen und Seminare unterstützen die tschechischen Schulen bei der Nutzung im Unterricht.

Unter https://obuchenie-na-osnove-intervyu.org steht die russischsprachige Lernumgebung "Обучение на основе интервью" bereit.

Eine polnischsprachige Lernplattform ist in Vorbereitung.