Springe direkt zu Inhalt

Tagung: Telling, Describing and Representing Extermination. The Auschwitz Sonderkommando, their Testimony and their Legacy

News vom 29.03.2018

Die Konferenz findet am 12. Und 13. April im Centre Marc Bloch und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin statt und wird organisiert von Aurélia Kalisky (ZfL/CMB) und Dominic Williams (University of Leeds).

Die Tagung thematisiert das sogenannte Auschwitz-Sonderkommando, eine Gruppe von Zwangsarbeitern in den Gaskammern von Birkenau, die gezwungenermaßen für die Entsorgung der Leichen der Ermordeten zuständig waren. Oft von anderen Häftlingen als Kollaborateure gebrandmarkt, waren die Sonderkommandos zentrale Augenzeugen des Massentötungsprozesses und konnten sogar ihre Erfahrungen in Fotos, Dokumenten und Schriften festhalten, die sie außerhalb des Lagers geschmuggelt oder auf dem Gelände der Krematorien begraben haben.

Die Erfahrungen und die Geschichte des Sonderkommandos standen im Mittelpunkt einer Reihe entscheidender Themen der Nachkriegsdebatten über die Shoah. Als die Gaskammer zu einem der bedeutendsten Elemente der westlichen Vorstellung vom Holocaust wurde, verlieh die Nähe der Mitglieder des Sonderkommandos zum Vernichtungsprozess ihren Zeugnissen einen besonderen und einzigartigen Status. Das Sonderkommando sind auch Schlüsselfiguren, auf die in Diskussionen über Zusammenarbeit und Widerstand Bezug genommen wird.

Während des ersten Teils der Tagung steht eine historiographische Auseinandersetzung mit dem Sonderkommando und mit der Geschichte ihrer Manuskripte im Vordergrund. Dieser Teil der Tagung findet am sozial- und geschichtswissenschaftlichen Centre Marc Bloch (Friedrichstraße 191, 10117 Berlin) statt, an dem die Organisatorin der Konferenz, Dr. Aurélia Kalisky, als assoziierte Forscherin aktuell in einer Arbeitsgruppe tätig ist, die sich mit der Thematik der „Entscheidung unter Zwängen“ während der NS-Zeit beschäftigt und von der Historikerin Sonia Combe initiiert wurde. Die zweite Hälfte der Konferenz fokussiert sich auf die Frage nach der Darstellbarkeit bzw. den Modi der Darstellung von Vernichtung in (literarischen) Texten und visuellen Ausdrucksformen und konzentriert sich dabei auf die philosophischen und literarischen Aspekte der Manuskripte. Dieser Teil wird am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung stattfinden (Schützenstraße 18, 10117 Berlin), an dem Aurélia Kalisky aktuell das DFG-Projekt „Frühe Schreibweisen der Shoah. Wissens- und Textpraktiken jüdischer Überlebender in Europa 1942-1965“ leitet

41 / 100