Vorstellung der neuen Online-Lernumgebung "Lernen mit Interviews" und Theaterperformance in der Refik-Veseli-Schule Berlin-Kreuzberg
Am 27. Juni 2016 präsentierten Cord Pagenstecher, Rico Simke und Dorothee Wein von der Freien Universität Berlin in der gut besuchten Aula der Kreuzberger Refik-Veseli-Schule die neu entwickelte Online-Anwendung zum historischen Lernen mit audiovisuellen Erinnerungsberichten.
Über 20 Millionen Menschen mussten für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit leisten – in der Online-Anwendung Lernen mit Interviews berichten sieben Überlebende von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken, vom Verhalten der Deutschen und von ihrem Leben danach.
In ihren Grußworten stellten Schulleiterin Dr. Ulrike Becker, Dr. Andreas Eberhardt (Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“), Dr. Götz Bieber (Direktor des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg) und Ulrich Bongertmann (Vorsitzender des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands) die Möglichkeiten eines Geschichtsunterrichts mit digitalen Medien dabei in einen breiteren gesellschaftlichen Zusammenhang.
Anschließend wurden Auszüge aus der viel beachteten Theaterperformance „Ansichts-Karten. Von Gestern nach Morgen" aufgeführt. Gemeinsam mit den spreeagenten Berlin brachten darin Schülerinnen der Ernst-Haeckel-Schule Marzahn-Hellersdorf ihre Auseinandersetzung mit den audiovisuellen Erinnerungsberichten auf die Bühne. Die multimediale Performance basiert unter anderem auf dem Video-Interview mit der Künstlerin und Ravensbrück-Überlebenden Helena Bohle-Szacki aus dem Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“. Ihre Erzählung findet sich gleichzeitig als eine der sieben Lebensgeschichten in der neuen Lernumgebung.
Bei einem kleinen Buffet, das SchülerInnen der Refik-Veseli-Schule vorbereitet haben, gab es viel Raum für Fragen und Gespräche zwischen BesucherInnen und den beteiligten SchülerInnen, Schauspielerinnen, Lehrenden und den MacherInnen der Plattform.