Bestand: Überblick, Teilsammlungen, Materialien
Die Sammlung enthält lebensgeschichtliche Interviews mit 590 KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und "zivilen" Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern.
590 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen ihre Erinnerungen an die NS-Zwangsarbeit in 583 Interviews (davon 7 Paar-Interviews). 32 Projekt-Teams führten in 26 Ländern, vor allem in Mittel- und Osteuropa, Interviews durch. Die meisten Interviews fanden in der Ukraine, Polen und Russland statt.
Neben prominenten Überlebenden wie Jorge Semprún erzählen auch Angehörige "vergessener" Opfergruppen wie Roma oder Zwangsgermanisierte ihre Geschichte. Etwa ein Drittel der Interviewten waren "Sklavenarbeiter" in Konzentrationslagern. Interviewt wurden insgesamt 341 Männer und 249 Frauen. 134 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen waren jüdische Überlebende, 46 Sinti oder Roma. Die Altersspanne reicht von 65 bis 98 Jahren zum Zeitpunkt des Interviews.
Die 190 Video- und 393 Audio-Interviews wurden in der Muttersprache oder heutigen Alltagssprache der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen durchgeführt. Die ausführlichen lebensgeschichtlichen Interviews dauerten durchschnittlich drei bis vier Stunden; meist fanden sie in der Wohnung der Befragten statt.
Außer den eigentlichen Audio- und Videobändern enthält die Sammlung Transkripte, Fotos, Dokumente und weitere Begleitmaterialien. Über 4800 Scans von persönlichen Dokumenten sowie historischen und aktuellen Fotografien ergänzen die Aufzeichnungen von insgesamt über 2000 Gesprächsstunden. Fast alle Fotos auf dieser Webseite stammen aus diesem Bestand.
Fast alle Interviews sind transkribiert, ins Deutsche übersetzt und durch Inhaltsverzeichnisse, Register und Kurzbiografien erschlossen. Nach der Registrierung (Link) können sie im Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ (Link Archivstartseite) recherchiert und angehört werden. Das Online-Archiv steht in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch zur Verfügung. Die Übersetzung, Erschließung und Bereitstellung der Interviews durch die die Freie Universität Berlin begann 2008 (Details siehe Projektbeschreibung). Einige Interviews stehen aus technischen Gründen oder wegen einer von den Zeitzeugen gewünschten Anonymisierung nicht online zur Verfügung.